Tag 29 - Auf Condorsuche

Der Tag bricht schnell herein, ich habe meinen Wecker 1 auf 5.45 Uhr eingestellt und höre ihn nicht.

Klar das Handy ist auf lautlos eingestellt. Um 6.00 Uhr klingelt der zweite und ich denke, ich möchte noch schlafen. Nicht dass das Bett so bequem ist, in La Paz würde ich gerne aufstehen (so jedenfalls die alte Erfahrung), nein ich bin einfach noch müde. Heute steht unser Condor-Hiking auf dem Programm und wir werden um 6.30 Uhr abgeholt. Schnell richten und vors Haus stellen und auf den Guide warten. Wir sind pünktlich, aber der Rest nicht, aber die bolivianische Pünktlichkeit meint es gut mit uns. Zehn Minuten nach Vereinbarung kommt Sausa und ein Toyota Taxifahrer vor gefahren. Wir steigen in den umgebauten Rechtslenker zu Li kslenker ein und die abenteuerliche Fährt geht los. Wir fahren auf unbefestigten Wegen, leicht ausgespült durch den Regen, durch Bachbette und heftige, eigentlich unpassierbare ausgespülte Anstiege mit dem Toyota Corolla Kombi. Der Fahrer kann Autofahren, mit einem Alltagsauto solche Geländepassagen zu meistern, dem gebührt schon Respekt. Das Auto leidet dabei extrem. Bei einer Bachdurchquerung schafft das Auto den Matschanstieg aber nicht, wir steigen aus und schieben das Auto.

Unsere Hikingtour beginnt an einer kleinen Ansiedlung. Hier leben 15 Personen, mitten im Wald, ohne Strom oder Wasser, vergessen von der Zivilisation, d.h keine Gesundheitsvorsorge, keine Schule, kein wegkommen.

 

Mit Sausa, ein Ornithologe, steigen wir 2,5 h den Berg hinauf, kommen oben auf einem kuhbeweideten Bergrücken an. Die Kühe sind wichtig, nämlich fallen sie vom Berg freut sich der Confor auf ein Mittagessen. Sausa erklärt, dass Condore bis zu 60 Jahre alt werden können und nur alle 3 Jahre brüten. Die Zeit zwischen der Brut kümmern sich die Elterntiere um den Nachwuchs. Das Ausbrüten dauert alleine 6 Monate und bis die Jungtiere fliegen können vergeht noch einmal 1 Jahr. Die Condore kommen nicht nur in Bolivien vor, sondern auch in Brasilien oder in Nordamerika.

 

Vor Jahren hat die Population der Condore einmal schlagartig abgenommen. Das Versprühen von DDT über Sojabohnen hat über die Nahrungskette bis zu den Condoren gewirkt. Das DDT hat die Dicke der Eischale der Condore so beeinflusst, das sie keinen Nachwuchs mehr aufziehen konnten.

 

Hintergrundwissen, das uns Sausa vermittelt, neben den vielen anderen botanischen Informationen.

 

Wir durchqueren den Grasrücken in Richtung eines Wasserfalls. Hier kommen die Condore immer um die Mittagszeit zum trinken. Leider ist dieser Teil heute total in einer Wolke gefangen. Wir laufen weiter zu einer anderen Stelle. Das Wetter bessert sich. Wir warten und plötzlich entdeckt Laura ein Vogel. Sausa erkennt gleich den Condor und meint zu uns, wir sollen uns flach auf den Boden legen, so erregen wir die Aufmerksamkeit. Und tatsächlich der Condor fliegt über uns und die ersten Bilder entstehen. Weiteres Warten ist angesagt und wir sehen noch mal aus der Entfernung einen Condor. Das Wetter wird besser und wärmer, die Chance erhöht sich noch weitere zu sehen. Wir wechseln den Standort uns sehen noch weitere. Am Ende sehen wir noch einige, dazwischen kreisen immer wieder Adler. Atemberaubend, nicht nur die Vögel, sondern auch die Landschaft.

 

Die Zeit bricht rein, wir müssen bergab und noch zurück fahren. Kurz nach halb sechs kommen wir wieder in Samaipata an. Wir verabschieden uns, gehen duschen und danach in unsere Lieblingskneipe. Hier ist wieder Alex der vermeintliche Weinmaker auf Abschlepptour. Seht selbst auf den Bild.

 

BILDER DES TAGES

Rästel:

Warum trägt das Schwein dieses Modeacessoir?

Lösung ....