Tag 20 - Transfer nach Potosí

Uyuni lassen wir hinter uns und somit auch das ebene Land.

Um 10.00 Uhr fährt unser Bus ab. Quer durch Uyuni, die Stadt der Rally Dakar, laufen wir mit unseren Rucksäcken und sagen Ade zu den Touristen und den schönen Eindrücken. Es sind zwar viele Touristen, die Uyuni besuchen, aber ich habe nicht den Eindruck des Hochkommerz. Jede Familie versucht vom Strom zu profitieren, aber kein Luxus ist zu entdecken,  hier steckt der Tourismus noch in den Anfängen.

Entgegen der bolivianischen Pünktlichkeit fährt unser bequemer Bus um drei nach zehn ab und ist voll besetzt. Ich sitze neben einer Cholita, sie macht es sich bequem mit zwei Decken, beugt sich über mich, öffnet das Schiebefenster und bestellt noch schnell am fahrenden Stand etwas zu Essen. Zu spät, der Bus fährt los. Am Ortsausgang von Uyuni staune ich nicht schlecht, wir verlassen die Hoppelstraße und fahren auf einer nagelneuen breiten, ohne plötzlich auftretenden Schlaglöcher, Straße bis Potosi.

Die Landschaft wechselt von der Hochebene in ein karges Bergland mit kleinen wasserführenden Oasen. Im Buschland dazwischen halten sich Herden von Lamas, Alpakas und Vicuñas. Heute sehen wir zum ersten Mal auch Ziegen. Die Tiere leben frei und haben die bekannte Markierung. In den wasserführenden Oasen sehen wir auch Kühe und Esel. Unser Bus fährt Vollgas, auf dieser guten Fahrbahn, auch gut möglich. Hin und wieder mus er aber un die Bremsen steigen, nämlich dann, wenn Lama, Kuh oder Ziege auf der Fahrbahn rumsteht und sich vom Hupen nicht stören lässt. Meine Cholita neben mir macht sich immer breiter, ihr Decken und die einstrahlende Sonne lassen mir die Schweißtropfen austreten. So schön die Fahrbahn ist, so je ist sie auch wieder in Potosi verschwunden.

Der erste Anblick von Potosí ist ernüchternd. Die riesen Abraumhalte mitten im Ort, die schlechte Baustruktur und der viele Müll und Schutt zeigen am tiefen Ortseingang kein schönes Bild. Ein Schwein rennt frei am Straßenrand. Oh je.

Am Busbahnhof spricht uns gleich ein Taxifahrer an. Laura redet mi ihm, verhandelt den Preis, der alles andere als teuer ist und er bringt uns in das Hostel Colonial, das wir aus dem Reiseführer kennen. Die Taxifahrt geht immer bergauf in das Zentrum. Die Stadt wird immer schöner, gepflegter, gar wohlhabend. Potosí war einmal die reichste und größte Stadt der Erde auf Grund des Silbervorkommen.

Das Hostal entpuppt sich als für uns empfundenen puren Luxus, den wir uns gönnen. Sogar eine Warmwasserheizung haben wir. Das Hostal ist in einem modernisierten altem Kolonialgebäude untergebracht mit Innenhof. Dort liegen unsere Zimmer.

Nach einer kleinen Siesta bzw. Wifi-Session gehts zur Erkundung in den Centro. Gleich in das erste Museum, das "museo de moneda" gehen wir hinein und erhalten eine interessante Führung. Potosí war eine wichtige Silber-Rohstoffquelle, aber auch eine der wichtigste Münzenprägestellen des Mittelalters. Hier wurden das Geld der spanischen Krone geprägt und für das Land hier wahnsinnige Opfer verlangte. Der ehemalige Reichtum der Stadt ist heute noch deutlich zu erkennen. Prachtvolle Gebäude, die sehr gepflegt sind, zieren das Stadtbild. Nach unserem Museumsbesuch suchen wir das "El Fogon" auf, ein empfohlenes Restaurant mit bolivianischer Küche. Wir essen lecker, schlendern durch die belebten Gassen. Es scheint hier, gegenüber das was wir bisher erlebt haben, im Centro ein wohlhabenderes Leben statt zu finden.

Laura findet eine schöne Jacke und verwendet so ihr Osterfeld von Oma Anita und Opa Hans.

Im Café "El Plata" setzen wir unsere Binockelpartie fort bis das Café schließt. Noch eine Runde Binockel im Hostalzimmer und dann sind wir müde. Wir gehen auf 4.060 m zu Bett.

 

ABENDS BEIM ESSEN

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Gittarenspieler im Restaurant.mp3
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