Tag 13 - Deathroad mit den Bike

Der Tag beginnt unangenehm. Gestern Abend waren wir nebenan in einer Wirtschaft Namens "Luna" essen und haben danach keinen Sankt Cosmas getrunken.

Heute morgen haben wir, Petra und ich die Quittung - Bauchkrimmen und Durchfall. Gerade heute, wo wir unsere Todesstraße gebucht haben. Um 7.10 Uhr sollen wir abgeholt werden. Das bedeutend nach bolivianischer Pünktlichkeit 8.30 Uhr. Zum Glück, so haben wir noch die Möglichkeit die Toilette zu besuchen. 

Unserer Tourenanbieter hat uns ein schönes Packet geschnürt, Abholung vom Hostel, Bike, Frühstück, Klamotten zum überziehen, Mittagessen, Pool, Dusche, T-Shirt, Bilder und natürlich die Begleitung.

Unsere beiden Guidas heißen Israel und Salemon und begrüßen uns in einem fast leeren Minibus. Zwei Frauen fahren auch mit, zur besseren Verständigung unterhalten wir uns mit ihren auf deutsch. Eine ist Schweizerin und die andere Düsseldorferin und wir finden gleich ins Gespräch - sehr sympatische Menschen. Die Fahrt geht quer durch La Paz, klettert am schneebedeckten Berg hoch und endet auf 4.600 m Höhe im Nieselregen-Schneematsch. Hier startet unsere Deathroad-Mountainbike-Downhillstrecke. Lausig kalt ist es hier oben und der Gedanke, sich der Kälte entgegen zu stürzen ist sehr befremdlich. Wir haben nebst langem Pulli auch zwei Jacken an und werden jetzt von unserem Guida mit zusätzlicher Überhose, Überjacke, Protektoren und Helm ausgestattet. Unsere Gruppe besteht jetzt aus 12 Mitgliedern. Die Fahrräder werden verteilt und nach einer Sicherheitseinweisung stürzen wir uns auf der neuen Deathroad auf guter geteerter Straße dem Anfang der alten Deathroad entgegen. Schon nach ein paar Metern ist der Hintern Klatsch nas. Die Mountainbikes haben kein Schutzbleche, dem entsprechend sieht auch unser Gesicht aus. Am nächsten Polizei-Checkpoint, also so 20 Minuten später, ist es schon gar nicht mehr so kalt. Es gibt Frühstück im Stehen, mit unseren nassen Hintern wäre das Sitzen auch nicht so angenehm. Dann gehts auf die alte Deathroad. Fahrbahnbelag: Schotter, ausgewaschen vom Wasser mit den nötigen Unebenheiten. Ab hier gilt die Regel, wir fahren immer links, also direkt am Abhang, der ist tief, da der Gegenverkehr sich immer zum Hang orientiert. Ja super. Gegen später bekommen wir auch erzählt, es sind bisher schon 22 Radfahrer ums Leben gekommen. Wir fahren wie an einer Perlenschnur alle hintereinander weg, das macht Spaß. Nach eins, zwei Stopps ist die Ordnung aufgehoben, wir überholen uns gegenseitig. Mittlerweile spüren wir schon die Wärme, unsere Zwiebelschalenkleidung wird deutlich reduziert. Beim nächsten Stopp haben zwei Frauen aufgegeben, sie fahren im Begleitfahrzeug mit. Uns kommt ein großer Lastwagen entgegen, zum Glück machen wir gerade Pause. Wir sind schon in der Zone mit herrlich blauen großen Schmetterlingen, nein es ist nicht das Adrenalin, das uns die schönen tropischen Bilder zeigt, sie sind Wirklichkeit. Palmen, Bananenstauden, tolle Blumen und angenehme Düfte verzieren unsere Fahrt. Der gelbe LKW ist vorbei und wir fahren durch mehrere kleine Wasserfälle bis wir bald auf 1.100 m angekommen sind. War das eine herrliche Fahrt. Sarah hat sich Blasen an den Händen zu gezogen und mich hat es einmal abgelegt, als ich nach dem Bilder machen todesmütig wieder den Anschluss herstellen wollte. Aber nichts passiert, der Salto über das Fahrrad ist nicht der Rede Wert. Unten angekommen ist unser nächster Weg in ein Restaurant mit Swimmingpool, heißer Dusche und einem Buffet. Wir haben mittlerweile 30°C und wir genießen die Zeit in der Sonne bevor wir wieder den 4 h Rückweg antreten müssen. Raus aus den tropischen Temperaturen, an zwei Erdrutschen vorbei, rein in das kühle  und dämmrige La Paz. Umziehen, Essen gehen beim Schweizer und eine Runde Binockel. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende.


BILDER DES TAGES